N. 

Ein Leben, das nach Club Mate und Bier schmeckt, nach unzähligen Konfettiexplosionen aussieht und sich anhört wie die Arctic Monkeys. Ein Leben, das nach vielen verschiedenen Parfüms riecht, von welchen du kein einziges mehr der richtigen Person zuordnen kannst. Laut und schnell und du irgendwo dazwischen, mittendrin. Und wenn du lächelst, dann stürzt man den Abgrund hinab und “verrückt, dass fallen wie fliegen ist fürn kleinen Moment.”
Und wer bin ich nun? Der, der ich sein will oder der ich vorgebe zu sein?

Den ersten Satz schreibe ich zum Schluss. Hab im Deutschunterricht gelernt, dass – wenn es ein guter erster Satz ist -,
dieser einiges, vielleicht alles, über das Buch aussagt oder zumindest aussagen kann. Ich will gut sein, ich will wenigstens gut schreiben, aber weiß nicht, was noch alles passiert. Also schreibe ich den ersten Satz zum Schluss. Rückblickend. Ob ich dann alles weiß? Man sagt (man ist in diesem Falle irgendein Mensch, der gerne zitiert wird, dessen Name mir aber entfallen ist), dass das schlimmste wäre, auf das Leben zurückzublicken und mehr Dinge sieht, die man lieber getan hätte, als solche, die man lieber nicht getan hätte. Vielleicht ist der Mensch unwichtig, vielleicht ist auch nur sein Name unwichtig, aber vom Leben rede ich gar nicht. Frag mich nicht, wovon ich rede.
Ich wollte das Bier in einem Zug austrinken, weil dann die besten Gedanken entstehen. Hab dann die Hälfte über meinem Laptop verschüttet. Natürlich nicht mit Absicht, aber es funktioniert noch alles – außer meinem Kopf. Der denkt besser als je zuvor. Ich sollte mich öfter betrinken und schreiben. Vielleicht wird das ein Ritual. Ein Tag am Wochenende wird zu einem kurzen Schreibworkshop. Das Handy muss aus. Spüre es vibrieren, obwohl niemand an mich denkt um diese Zeit. Hab mich wohl versehen. Verfühlt? Ich mach es aus.

Bin ich der, der ich sein will oder der ich vorgebe zu sein?

Dass das nicht die gleiche Person ist (dass ich noch das und dass auseinander halten kann zeigt, dass ich noch ein Glas Rotwein vertragen könnte. Bevorzuge weißen) weiß ich. Da hört es aber auch schon auf. Das Bier ist alle. Um die Frage zu beantworten muss ich herausfinden, wer ich vorgebe zu sein und wer ich sein will. Wobei keine der Fragen schwer zu beantworten ist. Erstere erfordert nur Beobachtungen und letztere kann ich mit einem Namen beantworten: Juliane. Vielleicht ist die Frage viel eher wie ich die beiden Ich’s miteinander und vor allem mit meiner Umwelt vereinen kann. Durch den Namen ist der Text gerade zu etwas Geheimen geworden. Obwohl niemand Juliane kennt. Nicht einmal ich. Aber Juliane steht für mein Ziel. Das Ich-Sein. Wirkliches sein und nicht mitgezogen werden und reagieren – sondern agieren.

TO DO
- Juliane


Aber zuerst gehe ich Weißwein kaufen.